Impuls KW 5/2025

Tobias Haberl:

(c) CC0 1.0 - Public Domain (von unsplash.com)
Datum:
Mo. 27. Jan. 2025
Von:
Pfr. Heinz Portz

Der Glaube schränkt die Freiheit nicht ein, sondern macht sie erst möglich, freilich eine andere Form von Freiheit als die, zwischen hundert verschiedenen Handyverträgen wählen zu können. Eine Freiheit in der Form der Fülle, die nicht gefunden werden muß, weil sie immer schon da ist. Eine Freiheit, die nicht überfordert, weil sie die Gier nach dem Immer-mehr überflüssig macht. Eine Freiheit, die einen erkennen läßt, daß alles , was geschieht, gut und richtig ist (auch wenn man es oft erst später versteht). "Was ich  tue, verstehst du jetzt noch nicht", sagt Jesus zu Petrus , bevor er ihm am Abend vor seinem Tod die Füße wäscht. Diese Freiheit läßt sich nicht kaufen, man bekommt sie geschenkt, trotzdem ist sie nicht umsonst.: Wer erfahren möchte, wie man zu sich selbst kommt, indem man von sich weggeht, muß zu einer radikalen Kehre der Existenz bereit sein, weil sich für den Gläubigen nicht nur die eigenen Prioritäten verschieben, sondern auch das Verhältnis zu anderen Menschen, zur Arbeit, zur Zeit und zum Tod.

 

aus:
Tobias Haberl, Unter Heiden.
Warum ich trotzdem Christ bleibe, München 2024, S. 98