Aus dem ersten Brief des heiligen Apostels Paulus an die Gemeinde in Korínth
(1. Kor, 15, 1 –5)
Ich erinnere euch, an das Evangelium, das ich euch verkündet habe. Ihr habt es angenommen; es ist der Grund, auf dem ihr steht. Durch dieses Evangelium werdet ihr gerettet werden, wenn ihr festhaltet an dem Wort, das ich euch verkündet habe, es sei denn, ihr hättet den Glauben unüberlegt angenommen. Denn vor allem habe ich euch überliefert, was auch ich empfangen habe: Christus ist für unsere Sünden gestorben, gemäß der Schrift, und ist begraben worden. Er ist am dritten Tag auferweckt worden, gemäß der Schrift, und erschien dem Kephas, dann den Zwölf.
dazu: Joseph Ratzinger/ Papst Benedikt:
„Der älteste Bericht von der Auferstehung des Herrn, der uns erhalten geblieben ist, steht im 15. Kapitel des ersten Briefes, den Paulus an die Korinther gerichtet hat [1 Kor 15,1–5]. (...) Paulus bindet die Korinther, die sich ihr eigenes Bild des Christentums zusammenzimmern wollten, mit Nachdruck an den überlieferten Wortlaut des Credo und er zitiert dabei wörtlich den Text, an den auch er selbst sich bei seinem Eintritt in die christliche Gemeinschaft gebunden hatte. (...) Wir hören darin wie auch in den Reden der Apostelgeschichte die Sprache des Anfangs, die Sprache derer, die selbst noch Zeugen des Geschehenen waren und Zeugen benennen konnten. Und wir spüren etwas von der Pflicht der Treue, unter die sich die Verkündiger der Botschaft von Jesus Christus gestellt wussten. Auch Paulus, der so nachdrücklich seine Unabhängigkeit von den Altaposteln und seine eigene Begegnung mit dem Herrn als Quelle seiner Verkündigung betont, baut nicht ein eigenes Christentum auf, sondern bindet sich bis ins Wort hinein an das gemeinsame Bekenntnis, weil zwei entscheidende Güter des Glaubens es verlangen: Nur so ist die Einheit der Kirche in Raum und Zeit gewährleistet; nur so ist auch die Wahrheit des Bezeugten gesichert, die auf der Treue des Überlieferns beruht.“
aus:
Joseph Ratzinger/ Papst Benedikt,
Gottes Glanz in unserer Zeit
Meditationen zum Kirchenjahr,
Freiburg 2005, S. 77 f