„Nur Gott kann letzten Endes Recht schaffen, und deshalb muß es das göttliche Gericht geben. Anderenfalls wären Welt und Weltgeschichte eine perverse Sinnlosigkeit. Eine Welt, in der die Mörder über ihre unschuldige Opfer triumphieren, in der die Machtmenschen und Menschenverächter der Geschichte für immer recht behalten und die Betrogenen ewig betrogen bleiben, wäre von einer letzten Absurdität. Eine Welt, die nicht gerichtet würde, wäre ohne Hoffnung, ohne Ziel, ohne Würde. Daß es einmal ein Gericht geben wird, ist auch die Meinung aller Religionen, die jemals über das Schicksal des Menschen nach seinem Tod nachgedacht haben."
Gerhard Lohfink, Am Ende das Nichts?
Über Auferstehung und ewiges Leben,
Freiburg i. Br. 2017, S. 169 - 170.