Impuls KW 13/2023

Hl. Kirchenvater und Kirchenlehrer Augustinus (354 - 430): 

Thomas von Aquin (c) Public Domain
Thomas von Aquin
Datum:
Mo. 27. März 2023
Von:
Pfr. Heinz Portz

„Gott klagt deine Sünden an: wenn auch die sie anklagst, verbindest du dich mit Gott. Du sollst dein Werk in dir hassen und Gottes Werk in dir lieben. Der Beginn der guten Taten ist das Bekenntnis der bösen: Dann tust du die Wahrheit, weil du nichts schönredest, dir nichts vormachst. Du kommst zum Licht, denn deine Sünde, die dir mißfällt, würde dir nicht mißfallen, wenn Gott dich nicht erleuchten und seine Wahrheit sie dir nicht zeigen würde. Man tut die Wahrheit, indem man ein Bekenntnis ablegt, und kommt dadurch zum Licht in guten Werken. Das gilt auch für scheinbar geringfügige Dinge wie die Sünden der Zunge, der Gedanken oder der Unmäßigkeit in erlaubten Dingen. Denn viele kleine Sünden bringen zu Fall, wenn man sie nicht beachtet. Die Tropfen, die einen Fluß füllen, sind klein; klein sind die Sandkörner, aber wenn viel Sand angehäuft wird, kann er drücken und erdrücken. In ein Schiff allmählich eindringendes Wasser bewirkt dasselbe wie eine plötzlich hereinbrechende Flutwelle. Als Bodenwasser fließt es herein; wenn es aber kommt und nicht ausgeschöpft wird, versenkt es das Schiff. Was aber bedeutet "Ausschöpfen" anderes als gute Werke tun, beten, fasten, Almosen geben, vergeben, damit nicht die Sünden über uns hereinbrechen.

 

 

aus:
Thomas von Aquin, Catena Aurea.
Kommentar zu den Evangelien im Jahreskreis,
hg. v. Marianne Schlosser und Florian Kolbinger,
St. Ottilien 2012, S. 378-379