Impuls KW 03/2019

Heinrich Spaemann (1903-2001):

(c) CC0 1.0 - Public Domain (von unsplash.com)
Datum:
Mo. 14. Jan. 2019
Von:
Pfr. Heinz Portz

„Die Welt der Sicherungen, der Ansprüche und der Forderungen ist zuletzt eine Welt der Angst. Wenn die Angst heute auch auf viele Christen übergreift und ihren furchtbaren Ausdruck darin findet, daß sie mit den Gottlosen wetteifern im Ersinnen immer schrecklicherer Todeswaffen, so hat das seinen tiefsten Grund in dem verborgenen Zwiespalt ihrer Existenz. Alle letzte Angst des Menschen kommt aus der Lüge und noch aus Resten der Lüge, in denen er lebt; ist Angst davor, daß etwas aufgedeckt wird. Die Lüge im Christen ist die, daß er sich Christ nennt und dennoch der Liebe nicht glaubt. Nur wer arm ist in dieser Welt, wer es wagt, ganz angewiesen zu sein auf die Liebe des Vaters, ganz ihr ausgeliefert, ihr allein, der fürchtet sich nicht, er vertraut. Denn ,Furcht ist nicht in der Liebe‘ (1 Joh 4,18)."

 

 

 

 

 

Zitiert aus:
SCHOTT- Meßbuch für die Wochentage Teil I
Advent bis 13. Woche im Jahreskreis mit Einführungen
herausgegeben von den Benediktinern der Erzabtei Beuron,
Freiburg i. Br. u. a. 1984, S. 190