Vorwort Pfarrbrief Juni/Juli 2025 - Pfr. Klemens Gößmann

Ferien - Urlaub

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Datum:
Mo. 26. Mai 2025
Von:
Pfr. Klemens Gößmann

Die Sommerferien sind nahe. Das bedeutet schulfrei für die Schüler und Urlaubszeit für Viele. Eine Zeit der Erholung und Muße. Freisein vom Schulbesuch und von beruflichen Pflichten. Zeit für Reisen, für die Familie, für Dinge, die die Verpflichtungen des normalen Alltags nicht erlauben. Auch einfach mal die Seele baumeln zu lassen. Sich nicht von Termin zu Termin durchkämpfen. Selbst im Urlaub kann es passieren, dass man den beruflichen Termindruck durch einen Freizeit-Termindruck ersetzt und doch wieder von Termin zu Termin hetzt. Ich glaube, die freie Zeit einfach einmal wirklich freie Zeit sein zu lassen, die Welt und sich selbst einfach einmal nur aufmerksam beobachten und sich einfach ein wenig treiben zu lassen, wäre das nicht auch eine Idee zumindest für eine gewisse Zeit, für gewisse Stunden der Ferien bzw. des Urlaubs? Auf sein inneres Sehnen und Wollen, auf die eigene Intuition hören und so etwas tun, was dem Eigenen Selbst besonders gut entspricht, und was ich eher nicht tue im üblichen Getriebe und beim Tun dessen, was "man" so tut oder was "man" tun sollte, was andere erwarten oder was man glaubt, was andere von einem selbst erwarten. Was könnte das sein? Sich beispielsweise zu einem Spaziergang aufmachen und dableiben, wo es einem gefällt. Und dann da einmal längere Zeit bleiben und die Welt dort wirklich wahrnehmen. Gerade auch auf die unscheinbaren Dinge achten, das Licht, die Aussicht, vielleicht ein Vogelzwitschern und wer oder was sonst noch da ist. Wie sich die Umgebung verändert oder auch nicht. Sich selbst in dieser Welt voller Wunder des Lebens als Wunder des Lebens erkennen.

Und darüber nachdenken, dass Gott das alles auch für uns gemacht hat und dass er unsichtbar da ist. All das kann man übrigens auch tun, wenn man im Urlaub zu Hause bleibt.

Ein Wort aus dem Gedicht „Aurora Leigh“ von Elisabeth Barrett-Browning finde ich da passend und inspirierend:

"Die Erde ist vollgepackt mit Himmel, und jeder gewöhnliche Busch brennt mit Gott. Aber nur, wer es sieht, zieht die Schuhe aus, der Rest sitzt herum und pflückt Brombeeren."

Ferien- und Urlaubszeit sollte für uns Christen auch eine Zeit sein, auf der Suche nach dem Himmel und der Gegenwart Gottes auf dieser Erde und in unserem Leben. Ein wenig Abstand gewinnen zum Getriebe dieser Welt und so den Blick öffnen für das, was wir sonst übersehen, aber mit Gewinn sehen könnten.

Eine schöne Ferien- und Urlaubszeit wünscht Ihnen

Ihr Pfarrer Klemens Gößmann